DAF STRUKTUR Festival
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DAF Struktur Festival
4.-8. Juli, 2018


Interview:

Kunstnürnberg: Eure Projektklasse DAF Dynamische Akustische Forschung veranstaltet während der Jahresausstellung der AdBK Nürnberg (4.-8.7.) ein Festival! Was erwartet uns?

Michael Akstaller: Das Festival „Struktur“ ist anders als ein konventionelles Festival. Der Grundgedanke ist, eine Atmosphäre zu erschaffen, die sich in unserem Kosmos der Dynamischen Akustischen Forschung wiederfindet. Das hat viel mit Gemeinschaft, Spontaneität und Kollektivgedanken zu tun. Festival klingt oft nach Musik-Acts. Die haben wir auch, aber vor allem ein breites Spektrum an Performance, Lesungen, Theater und Happenings. Und alles in familiärer Atmosphäre, auf gleicher Augenhöhe zwischen Gästen, Besuchern und den Studierenden der Dynamischen Akustischen Forschung.



Kunstnürnberg: Nachdem eure Klasse im letzten Jahr die Töne des Campus während der Jahresausstellung über Mikrofone aufgenommen und in einem Raum gebündelt wiedergegeben habt, wird der Sound dieses Jahr nun aktiv hergestellt. Wie kam es zu der Idee ein Festival auf dem Aka-Campus zu veranstalten, was war eure Motivation?

Michael Akstaller: Die Idee ist, alle Künstler und Musiker, die uns letztes Jahr eingeladen haben oder mit denen wir zu tun hatten, hier an die Akademie zu holen. Der Austausch untereinander ist dabei ganz besonders wichtig, deswegen wird es auch einen offenen Backstage geben, in dem Besucher wie Künstler zusammen über ihre Arbeit und Erfahrungen sprechen können. Die DAF Struktur, ein nach akustischen Kriterien konzipiertes Auditorium, bildet dabei die Bühne für Veranstaltungen und Installationen.


Kunstnürnberg: Welche Acts/KünstlerInnen sind zu sehen?

Michael Akstaller: Neben Studenten der Akademie, die mit selbst entwickelten Instrumenten und Performances den Fokus bilden, werden der Musiker und Kurator Frieder Nagel, der Direktor des Nürnberger Kunstvereins Milan Ther, der Musiker und Performer Bird Berlin, der Musiker und Performancekünstler Pacifico Boy aus München, die Performance Agency aus Berlin und zahlreiche weitere Gäste die DAF Struktur bespielen.



Kunstnürnberg: Wie vereinbart ihr, dass nun Musiker und weitere künstlerische Gäste, die keine Studierenden der Akademie sind, während der Jahresausstellung auftreten. Zieht das nicht den Fokus der Besucher von den Arbeiten der Studierenden ab?

Michael Akstaller: Ich glaube, bei dieser Frage muss ich etwas weiter ausholen. Der Kerngedanke des Festivals thematisiert einen Denkprozess von künstlerischem Diskurs und einen neuen Raumbegriff, an dem wir kontinuierlich und gemeinsam arbeiten. Raum und Sound sind über die Akustik sehr eng miteinander vernetzt.

Unsere Räume zu öffnen, um unseren Freunden und Kollegen eine Plattform zu bieten, ist in sich eine sehr starke Haltung, die wir mit dem Festival vertreten. Das Studium an der Kunstakademie Nürnberg hat nicht das Ziel, am Ende des Semesters ein fertiges Bild an der Wand zu haben oder eine Skulptur entworfen zu haben. Es geht um den Diskurs über Kunst und die eigene Arbeit, den Austausch zwischen den Studierenden und um persönliche Entwicklungen der Künstler. Da sehen wir das Festival auch etwas als Offenlegung des Denkprozesses der Akademie und unserer ästhetischen Findung, vielleicht sogar am Schluss eindeutiger als „das fertige Bild an der Wand“.



Zudem gibt es auch durchaus eigene Studierende, die in Performances auftreten oder mit ihrer Band spielen oder Texte vortragen. Nur eben auf selber Ebene mit unseren Gästen und dem Publikum. Das hohe akademische Pferd der Kunst wird aufgeschreckt und die Gleichwertigkeit zwischen Gästen und Eigener Arbeit angestrebt.

Kunstnürnberg: Wo findet man das komplette Programm mit allen Acts und Uhrzeiten?

Michael Akstaller: Wir haben soeben das Programm final beschlossen. Auf Facebook sind alle Veranstaltungen angekündigt. Das Programm liegt auch bei uns im Pavillon aus.